Therapieangebot

  • Die Drogen- und Alkoholambulanz für Jugendliche, junge Erwachsene und deren Familien (DAA) ist eine Psychiatrische Institutsambulanz gem. § 118 SGB V. Es werden Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 28 Jahre (in Ausnahmefällen ältere Patient:innen) mit problematischen Formen des Suchtmittel- und Medikamentenkonsums sowie des Medien-/Internetkonsums einschließlich der zugehörigen (komorbiden) psychischen Störungen behandelt. Termine für Erstgespräche werden über das Ambulanzsekretariat vereinbart. Zusätzlich wird eine Notfallsprechstunde bereitgehalten. Für die Behandlung in der Ambulanz ist ein Überweisungsschein erforderlich (in Ausnahmefällen Versichertenkarte der Krankenkasse).Die Behandlung in der DAA orientiert sich am bio-psycho-sozialen Modell psychischer Erkrankungen. Sie gliedert sich in 4 Phasen:

    • Diagnostik
    • Indikationsstellung
    • Behandlung der Suchtstörung und komorbider psychischer Störungen
    • Auffrischungstermine nach Therapieabschluss
    Das Erkennen der individuellen Problemstellung ist die Grundlage der Behandlung. In der Regel ist die substanz- bzw. medienbezogene Störung mit anderen psychischen Störungen sowie eingeschränkter sozialer Teilhabe assoziiert. Komorbide psychische Störungen werden häufig diagnostiziert:
    • Affektive Störungen
    • Neurotische- und Belastungsstörungen (Angststörungen, Phobien)
    • Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen (emotionale Instabilität, Dissozialität, instabile Persönlichkeitsstörung vom Borderlinetyp)
    • Essstörungen (z.B. Bulimia nervosa)
    • Substanzinduzierte psychotische und schizophrene/schizotypische und wahnhafte Störungen
    • Verhaltensstörungen und emotionale Störungen mit Beginn in Kindheit und Jugend (Störung des Sozialverhaltens, Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsstörung, Störung der Identitätsentwicklung).
    Im Rahmen des Diagnostikprozesses werden die Muster des Substanz- und Mediengebrauchs sowie die zugehörigen Konsumumstände detailliert exploriert. Für die biographische und Entwicklungsanamnese sind Angaben zur Entwicklung in Schule, Beruf, Familie, Freundeskreis und in weiteren sozialen Zusammenhängen relevant. Es erfolgt die Erhebung des psychopathologischen und somatischen Befundes. Fremdanamnestische Angaben (Eltern, Schule, Betreuer, ggf. Jugendamt) sowie die Urinuntersuchung auf harnfremde Substanzen („Drogenscreening“) ergänzen die Diagnostik. Weiterhin werden die Kompetenzen der Patient:innen und die eigenen Anliegen erfragt.

    In die Behandlungsplanung werden Sorgeberechtigte und Angehörige einbezogen. Gegebenenfalls wird die Indikation für eine Behandlung auf der Jugend-Suchtstation oder in der Sucht-Tagesklinik für Jugendliche gestellt.

    Für die ambulante Behandlung in der DAA stehen Einzelgespräche, Gruppengespräche, Familientherapie, pharmakologische Therapie, Entzugsbehandlung und Rückfallprophylaxe zur Verfügung. Ziel der Behandlung ist die Reduktion des Suchtmittelkonsums und das Erreichen und die Aufrechterhaltung einer dauerhaften Suchtmittelabstinenz. Für Patient:innen mit einem pathologischen PC-/ Internetgebrauch besteht das Behandlungsziel im Heranführen an einen altersangemessenen Nutzungsumfang nebst einer Aktivitätsstärkung im Realkontext.

    Im Falle einer Indikation für eine stationäre Sucht-Rehabilitationsbehandlung werden Patient:innen in entsprechende Einrichtungen vermittelt. Anträge auf Kostenübernahme durch die zuständigen Kostenträger werden in der DAA erstellt. Die Wartezeit bis zum Beginn einer externen Rehabilitationsbehandlung wird durch Interimsbehandlung in der DAA überbrückt.

  • Die Indikation für eine Behandlung in der Sucht-Tagesklinik für Jugendliche stellt sich, wenn die Schwere der Suchtstörung und Komorbidität keine stationäre Überwachung erfordern und die psychosozialen Voraussetzungen im jeweiligen Einzelfall günstige Auswirkungen auf den Behandlungserfolg erwarten lassen.

    Folgende Patientengruppen können in die Sucht-Tagesklinik für Jugendliche aufgenommen werden:

    • Patient:innen mit substanzbezogenen Suchtstörungen (Alkohol, Cannabis, Medikamente, Stimulanzien, Inhalanzien, andere illegale Drogen) und komorbiden psychischen Störungen, die keiner vollstationären Behandlung bedürfen.
    • Patient:innen mit pathologischem PC- / Internetgebrauch und komorbiden psychischen Störungen, die keiner vollstationären Behandlung bedürfen.
    • Patient:innen mit vorausgegangener Behandlung auf der Jugend-Suchtstation in der letzten Phase der Behandlung.
    Die psychotherapeutische Behandlung integriert verschiedene Therapieschulen (psychodynamische, kognitiv-behaviorale, verhaltenstherapeutische und systemische bzw. familientherapeutische Elemente), die sowohl im Einzel- wie auch im Gruppensetting durchgeführt werden. Begleitende psychische Störungen werden in Abstimmung mit Patient:innen und Sorgeberechtigten auch psychopharmakologisch behandelt. Besonderes Gewicht wird auf die Festigung der Suchtmittelabstinenz (Rückfallprävention) gelegt. Die Patient:innen werden über die gesamte Behandlungsdauer von einem Bezugstherapeuten (Arzt/Psychologe) betreut. Pädagogisch-pflegerisch erfolgt eine enge Begleitung durch Bezugsbetreuer:innen (PED).

    Ziel der Therapie ist es, individuelle Hintergründe der Suchtproblematik und weiterer psychischer Störungen bewusst und damit für eine Veränderung zugänglich zu machen. Es werden verschiedene Therapieelemente (Einzelgespräche, Motivationsgruppe, Rückfallpräventionsgruppe, Psychotherapiegruppe, Soziales Kompetenztraining, Skill-Training, Entspannungsverfahren, Akupunktur, Fachtherapien) eingesetzt. In der Klinikschule erhalten die Patient:innen vormittags Schulunterricht in Kleingruppen. Rückfälle in Substanzgebrauch werden nach Rückfallschema unter Berücksichtigung der Hintergründe bearbeitet.

    Für Patient:innen, die direkt in die Sucht-Tagesklinik für Jugendliche aufgenommen werden sollen, wird die Indikation zur tagesklinischen Behandlung in der Drogen- und Alkoholambulanz für Jugendliche, junge Erwachsene und deren Eltern geklärt.

  • Auf der Jugend-Suchtstation werden 12- bis 18-jährige Kinder und Jugendliche (bei starker Entwicklungsverzögerung bis 21 Jahre) mit substanzbezogenen Störungen und komorbiden psychischen Störungen behandelt. Weiterhin werden Patient:innen mit einem pathologische PC- / Internetgebrauch behandelt. Die Therapie der Kinder und Jugendlichen erfolgt schulenübergreifend nach einem suchtpsychiatrischen und kinder- und jugendpsychiatrischen und -psychotherapeutischen Behandlungskonzept, in dem sich verschiedene Therapieansätze multimodal ergänzen. Dafür steht ein interdisziplinäres Team aus Ärzt:innen, Psycholog:innen, Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut:innen, Pädagog:innen, Krankenpflegepersonal, Sport-, Musik- und Ergotherapeut:innen sowie Lehrer:innen zur Verfügung.

    Auf der Entzugsstation der Jugend-Suchtstation (max. 5 Betten) wird die qualifizierte Entzugsbehandlung unter Einsatz entzugslindernder Maßnahmen (Medikamente, Akupunktur, Skills u.a.) über 10 bis 14 Tage durchgeführt. Dabei kommt ein differenziertes Entzugsprotokoll zum Einsatz. Für eine Verlegung auf die Therapiestation der Jugend-Suchtstation wird die erfolgreiche Beendigung der Entzugsbehandlung vorausgesetzt.

    Auf der Therapiestation der Jugend-Suchstation (max. 10 Betten) erfolgen die suchtpsychiatrische und kinder- und jugendpsychiatrische Weiterbehandlung von Suchtstörung und komorbider psychischer Störung. Die psychotherapeutische Behandlung integriert verschiedene Therapieschulen (psychodynamische, kognitiv-behaviorale, verhaltenstherapeutische und systemische bzw. familientherapeutische Elemente), die sowohl im Einzel- wie auch im Gruppensetting durchgeführt werden. Begleitende psychische Störungen werden in Abstimmung mit Patient:innen und Sorgeberechtigten auch psychopharmakologisch behandelt. Besonderes Gewicht wird auf die Festigung der Suchtmittelabstinenz (Rückfallprävention) gelegt. Die Patient:innen werden über die gesamte Behandlungsdauer von einem Bezugstherapeuten (Arzt/Psychologe) betreut. Pädagogisch-pflegerisch erfolgt eine enge Begleitung durch Bezugsbetreuer:innen (PED).

    Ziel der Therapie ist es, individuelle Hintergründe der Suchtproblematik und weiterer psychischer Störungen bewusst und damit für eine Veränderung zugänglich zu machen. Es werden verschiedene Therapieelemente (Einzelgespräche, Motivationsgruppe, Rückfallpräventionsgruppe, Psychotherapiegruppe, Soziales Kompetenztraining, Skill-Training, Entspannungsverfahren, Akupunktur, Fachtherapien) eingesetzt. In der Klinikschule erhalten die Patient:innen vormittags Schulunterricht in Kleingruppen. Rückfälle in Substanzgebrauch werden nach Rückfallschema unter Berücksichtigung der Hintergründe bearbeitet.

    Die Dauer der Behandlung auf der Therapiestation richtet sich am individuellen Behandlungsbedarf der Patient:innen aus und beträgt sechs bis zwölf oder mehr Wochen. Planmäßig soll die letzte Phase der Behandlung (Phase 5: Verselbstständigung) in der Sucht-Tagesklinik für Jugendliche durchgeführt werden. Hierfür wird ab Phase 3 (Begleitung) bzw. Phase 4 (Stabilisierung) im Einzelfall entschieden, ob und zu welchem Zeitpunkt eine Verlegung in das tagesklinische Setting indiziert und möglich ist.

  • Sie wollen mit dem Rauchen aufhören, langfristig rauchfrei leben und wünschen sich professionelle Unterstützung?

    Das Rauchfrei Programm ist ein modernes Gruppenbehandlungsangebot, das neueste wissenschaftliche Erkenntnisse beinhaltet. Entwickelt wurde es vom IFT - Institut für Therapieforschung mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

    Der Rauchfrei Kurs wird in Gruppen mit sechs bis zwölf Teilnehmern durchgeführt. Die Kursdauer beträgt acht Wochen mit einem wöchentlichen Treffen von jeweils 90 Minuten.

    Die Kursgebühr beträgt 168,00 €, es ist möglich, dass sich die Krankenkassen an den Kosten beteiligen, dies ist jedoch von der jeweiligen Krankenkasse abhängig, die Teilnehmenden müssen dies individuell bei ihrer Krankenkasse erfragen.

    Die Kurse finden in der Drogenambulanz für Jugendliche, junge Erwachsene und deren Familien (Gebäude W 26, Raum Nr. 70b) Montags oder Dienstags von 18.00 - 19.30 Uhr statt.

    Weitere Informationen und Anmeldung unter:

    Tel.: 040 - 7410 59307

    E-Mail: sekretariat.dzskj@uke.de

  • Die Ambulanz für seelisch erkrankte Kinder und Jugendliche ist ein Behandlungsangebot für Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 21. Lebensjahr und ihre Familien. Die Ambulanz ist dem Ambulanzzentrum des UKE GmbH als eine Tochtergesellschaft des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf zugehörig und wird als Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) betrieben. Ein Schwerpunkt ist die ambulante poststationäre Behandlung von Jugendlichen mit Suchterkrankungen. Die Diagnostik und Therapie umfasst sämtliche substanzbezogenen Störungen des Kinder- und Jugendalters sowie Formen nicht stoffgebundenen süchtigen Verhaltens (v. a. pathologischer Internetgebrauch). Darüber hinaus wird im Rahmen der Diagnostik und Therapie komorbider psychischer Störungen das gesamte Spektrum jugendpsychiatrischer Erkrankungen, insbesondere aus dem Kreis expansiver Störungsbilder, affektiver Störungen, Schulabsentismus, Persönlichkeitsentwicklungsstörungen, Essstörungen, Psychosen sowie entwicklungsbedingter und neurologischer Erkrankungen, abgedeckt. Ein Schwerpunkt besteht in der sozialpsychiatrischen engmaschigen Vernetzung mit Jugendämtern, Jugendhilfeträgern sowie Schulen. Die Ambulanz hält Einzelgespräche, Eltern- und Familienarbeit inklusive Familientherapie sowie Gruppentherapien vor.

    Zum Internetauftritt des MVZ gelangen Sie hier .

Verantwortlich für den Inhalt
Autorin: Sabrina Kunze
Erstellung: 19.11.2015
Letzte Änderung: 08.02.2024