Diabetes in Hamburg
Diabetes in Hamburg Quelle: Antonia Schanze

Gesundheitskompetenz, Risikofaktoren und Ressourcen im Kontext
Prävention von Diabetes in Hamburg

Dagmar Lühmann, Ingmar Schäfer, Tim Steinberg, Hendrik van den Bussche, Martin Scherer

Hintergründe und Ziele

2011 waren in Hamburg ca. 122.000 gesetzlich Versicherte in ambulanter Behandlung mit einem Diabetes Typ II; generell steigen die Prävalenzen. Diabetes ist eine der Volkskrankheiten, die bei niedrigem Sozialstatus häufiger auftritt, zugleich besteht ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende Folgeerkrankungen. Risikofaktoren für Diabetes - wie auch für Hypertonie und Hypercholesterinämie - sind in der Allgemeinbevölkerung sehr verbreitet: Bewegungsmangel, Fehlernährung und Übergewicht bis Adipositas, dazu ggf. eine genetische Disposition. Ressourcen wie z. B. soziale Unterstützung sind im salutogenetischen Ansatz wichtige Anknüpfungspunkte für die Gesunderhaltung, die Prävention und die Krankheitsbewältigung. Gesundheitskompetenz und die Einschätzung der Selbstwirksamkeit sind beide bedeutsame Aspekte bei den großen Schwierigkeiten, Menschen zur Verhaltensänderung zu motivieren.

Fragestellungen

  • Wie ist der Wissensstand in der Allgemeinbevölkerung in Bezug auf diabetesrelevante Risikofaktoren?
  • Wie sind Gesundheitszustand und Lebensqualität (incl. BMI), Gesundheitsverhalten (v.a. Ernährungsgewohnheiten, Bewegung/Sport), Selbstwirksamkeit und Gesundheitskompetenz ausgeprägt?
  • Wie unterscheiden sich Personen mit einem hohen Diabetesrisiko von Personen mit einem niedrigen?

Methoden

Zum Einsatz kam eine querschnittliche Beobachtungsstudie, basierend auf einer telefonischen Befragung von Erwachsenen aus Hamburg im jüngerem und im mittleren Lebensalter (18-60 Jahre). Dabei wurde eine repräsentative Stichprobe von 1.147 Bürgerinnen und Bürgern gezogen und zusätzlich fand ein Oversampling von 308 Personen mit niedrigem und mittlerem Bildungsstand statt. Die Telefoninterviews dauerten jeweils ca. 20 Minuten und wurden von dem Umfrageinstitut USUMA zwischen Dezember 2017 und März 2018 durchgeführt. Als Befragungsinstrumente dienten eine Reihe etablierter standardisierter Instrumente (z.B. SF8, HLS-Q 16, RKI-Survey GEDA 2012/2014).

Geplante Ergebnisverwertung

Die Ergebnisse der Befragung wurden der allgemeinen Öffentlichkeit in Hamburg durch einen Gesundheitsbericht der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz zugänglich gemacht. Darüber hinaus sind wissenschaftliche Veröffentlichungen im gesundheitswissenschaftlichen und medizinischen Rahmen geplant.

Förderer: Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz

Laufzeit: 2017 bis 2020

Ansprechpartner: Ingmar Schäfer